Hatte ich schon mal erwähnt, dass es mich mittlerweile ankotzt, eine fast 100%ige Quote an Verspätungen, Ausfällen und anderen Fehlleistungen erreicht zu haben? Ok. Glaub‘ schon.
Aber es gibt auch mal etwas Nettes zu berichten: Diese schicken Glaskästen bieten jetzt auf diversen Bahnsteigen Wind- und Regenschutz. Sogar mit USB-Steckdosen zum Aufladen des Handys und -was auf einem deutschen Bahnhof nicht fehlen darf- einer ausführlichen Glashäuschen-Ordnung.
Am Ende sind es nur 15 Minuten Verspätung. Die Fahrt tot langweilig. Keine Inspirationen für meinen Blog. Wahrscheinlich liegt’s daran, dass das heute mein vierter Hotelaufenthalt binnen einer Woche ist.
Aber der steht auf Platz 1 in der ewigen Bestenliste. Kassel Wilhelmshöhe Schloßhotel. Vier Sterne Superior. Ein Knaller. In jeder Hinsicht.

Zur samstäglichen Rückfahrt ist die Bahn dann wieder redlich bemüht, alle Vorurteile zu bedienen. Die ohnehin knapp bemessene Umstiegszeit in Frankfurt von 10 Minuten ist natürlich nicht zu schaffen. Also umswitchen auf Regionalbahn. Fünf Stunden ab Kassel durch die Einöde von Ostwestfalen.
Langweilig ist’s nicht. Am Wochenende ist halt andere Kundschaft unterwegs. Jungesell/innen-Abschiede, Vorweihnachtsmarktsuchende (tatsächlich!) und Fußballfans aus Belarus auf dem Weg in die Vitusstadt, die ihr Team beim Europameisterschafts-qualifikationsspiel gegen Deutschland unterstützen wollen. Mit Aeroflot von Minsk über Moskau acht Stunden Flug bis Düsseldorf (wenn ich das richtig verstanden habe; sprachen so einen merkwürdigen Dialekt). Um sich dann hier im ÖPNV der Bahn von Fahrplänen, Anzeigetafeln, Fahrkartenautomaten und Personal verarschen an der Nase herumführen zu lassen.
Aber ich bin mir sicher, dass die alle keine Tickets hatten, genausowenig wie Wodka, den sie noch bis Moskau schmuggeln konnten bevor er konfisziert wurde.
Ich schaffe es noch zur Fernsehübertragung, rege mich ein bißchen über Bundes-Jogi auf, der den Gladbacher Jung Marc-André ter Stegen im Borussia-Park nicht spielen lässt und dann auch noch Herrn Hoeneß zu dessen Abschied huldigt. Demselben Hoeneß, der ihm noch vor ein paar Wochen die Pest an den Hals wünschte. Und auch ein bißchen rege ich mich über den DFB auf, der die Abspaltung vom gemeinen Fan trotz aller Kritik konsequent weiter betreibt.
Kurz vor’m vierten Tor schlafe ich ein und träume vom Spa in Kassel-Wilhelmshöhe.